Linz, Deine neuen Wohnhochhäuser

Oberösterreich
07.10.2019

 
In der oberösterreichischen Landeshauptstadt zeichnet sich ein Trend zum Wohnen in luftigen Höhen ab.
Eine 75 Quadratmeter große Wohnung im zwölften Stück mit einer zwanzig Quadratmeter großen Terrasse kostet 1.109 Euro Miete im Monat.
Eine 75 Quadratmeter große Wohnung im zwölften Stück mit einer zwanzig Quadratmeter großen Terrasse kostet 1.109 Euro Miete im Monat.

In der Grünen Mitte Linz an der Kreuzung Lastenstraße und Edeltraud-Hofer-Straße erhebt sich ein 18-geschoßiges Gebäude mit markanten Terrassen: Die „Lenau Terrassen“, die seit Oktober 2019 bezugsfertig sind. Neben den 167 Zwei- und Dreiraumwohnungen mit Größen zwischen 47 und 75 Quadratmetern befinden sich auf der Nutzfläche von fast 15.000 Quadratmetern ein Supermarkt im Erdgeschoß sowie eine Tiefgarage mit 195 PKW-Stellplätzen. Das von Stögmüller Architekten geplante Projekt der Erste Immobilien KAG will Wohnen mit urbanem Flair bieten und ab dem fünften Stockwerk eine unverbaute Aussicht über ganz Linz bis zum Pöstling- und Pfenningberg. Für die Vermarktung der Wohnungen zeichnen Real 360 Immobilien und Projektas Immobilien verantwortlich.

Die „Lenau Terrassen“ sind das zweite Wohnhochhaus, das innerhalb kurzer Zeit in der oberösterreichischen Landeshauptstadt fertiggestellt wurde; nach dem Lux Tower im Bahnhofsviertel und früher als der noch in Bau befindliche Bruckner Tower in Urfahr. Mario Zoidl, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Oberösterreich, spricht bereits von einem Trend zu Wohnhochhäusern in Linz. Und weiter: „Diese geplanten und bereits gebauten Hochhäuser entsprechen genau meinen Forderungen an die Raumordnung beziehungsweise Bauordnung – ‚Mut zur Höhe‘. Bauland ist im urbanen Bereich ein knappes Gut, das sich lediglich nach oben ausweiten kann. Eine Stadt wie Linz verträgt das ganz gut, da die Infrastruktur wie Straßen, öffentliche Verkehrsmittel, Nahversorger bereits vorhanden sind. Der Trend an sich ergab sich durch den stetig wachsenden Wohnungsbedarf, sowohl im Miet- als auch im Eigentumssektor.“

Moderne Wohnform

 Die „Lenau Terrassen“ sind ausschließlich im Mietsegment angesiedelt. Sie sollen Wohnen in luftiger Höhe für Interessenten realisieren, die derzeit nicht vorhaben, sich Eigentum anzuschaffen oder eine zentral gelegene Wohnung auf Zeit suchen. Die Ausstattung entspricht dem gehobenen Standard. Sämtliche Einheiten bieten Loggien, Balkone oder Terrassen mit 14 bis 36 Quadratmetern, auf denen Urban Gardening möglich ist. Ein Preisbeispiel: Eine 75 Quadratmeter große Wohnung im zwölften Stück mit einer zwanzig Quadratmeter großen Terrasse kostet 1.109 Euro Miete im Monat.

Der bereits genannte Bruckner Tower, der sich mit seinen 31 Obergeschoßen im Stadtteil Urfahr gerade in Bau befindet, bietet Ein- bis Vier-Zimmer-Apartments mit 32 bis 139 Quadratmetern, mit Balkonen. Der Verkaufsstart erfolgte im Mai letzten Jahres. Sämtliche 78 Wohnungen des fertiggestellten, 21 Stockwerke zählenden Lux Tower in der Coulinstraße sind derweil bereits veräußert.

Eine Frage drängt sich auf: Die Wiener mussten erst – erneut – „lernen“, in Wohntürmen zu leben. Sind die Linzer diesbezüglich aufgeschlossener? Zoidl relativiert: „Aufgeschlossener möglicherweise, wenngleich Hochhausprojekte in der oberösterreichischen Landeshauptstadt nicht immer nur positiv gesehen und aufgenommen wurden. Jedoch in Zeiten, in denen Baugrund wie erwähnt Mangelware ist, muss man sich mit anderen, modernen Wohnformen befassen. Ob sich Eigentümer oder Mieter in einem Wohnturm wohlfühlen, hängt in vielen Fällen mit der Betreuung des Objektes zusammen und da sind unsere gewerblichen Hausverwalter in allen Belangen wahre Spezialisten.“ 

Gute Chancen auf dem Linzer Wohnimmobilienmarkt

Insgesamt räumt Fachgruppenobmann Zoidl diesen Hochhäusern auf dem Linzer Wohnimmobilienmarkt sehr gute Chancen ein. Schließlich sei die Nachfrage im Eigentumssegment im urbanen Bereich sowohl für den Eigengebrauch als auch zur Anlage ungebrochen. Das, obwohl die Preise relativ hoch sind, was durch kleinere Wohnungsgrößen kompensiert wird. Stichwort: Mikro-Flats. Allerdings verlängern sich bei Hochhäusern die Vermarktungsdauer etwas, weil viele Wohnungen auf einem kleinen Bereich eine längere Absatzzeit benötigen. „Im Mietmarkt sehe ich die Situation ähnlich positiv, da der Bedarf – bei einem Zuzug von 2000 Personen jährlich – vorhanden ist. Es braucht gute Entwicklungskonzepte, denn es möchten immer mehr Menschen in der Stadt wohnen. Gerade Linz hat in dieser Angelegenheit in unterschiedlichen Vierteln viel zu bieten.“

Die neuen Hochhäuser inkludiert, gestaltet sich der Linzer Wohnimmobilienmarkt nach der Ansicht des Fachgruppenobmanns generell gut, wenn auch nicht jeder Angebotspreis, ob im Eigentum oder Miete, bezahlt wird. Die Stadt habe die gleichen Themen wie andere größere Städte in Österreich. Sprich, bei Altbauten mit Mietzinsbeschränkungen rentieren sich Generalsanierungen leider häufig nicht, weil die Mieten die Sanierungskosten langfristig nicht decken würden. Es wird daher in vielen Fällen abgerissen und neu gebaut, um die Gestehungskosten wirtschaftlich positiv abbilden zu können.