Weniger Anleger-, mehr Familienwohnungen

Oberösterreich
05.03.2024

Von: Redaktion OIZ
In Oberösterreich werden den Bedarf widerspiegelnd gemäß einer aktuellen Studie mehr Wohneinheiten mit vier und mehr Zimmern errichtet.

Mann in grauem Anzug
Mario Zoidl, Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Immobilien- und Vermögenstreuhänder: „Man kann sehen, dass sich der Abwärtstrend eingebremst hat und in eine Seitwärtsbewegung übergegangen ist.“

Kürzlich wurde die von Exploreal im Auftrag der WKO erstellte Studie „Wohnprojekte in Oberösterreich in der Pipeline“ präsentiert. Rund 600 Projekte mit etwa 13.400 Einheiten kamen unter die Lupe. Auf die Frage, welches Ergebnis ihn am meisten überraschte, antwortete Mario Zoidl, seines Zeichens Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Immobilien- und Vermögenstreuhänder: „Die kleiner werdende Anzahl der Ein- bis Zweizimmerwohnungen sowie die Zunahme der Vier- und Mehrzimmerwohnungen. Dies zeigt exakt den Bedarf, sprich weniger Anleger- und mehr Familieneinheiten.“

Insgesamt prognostiziert die Studie heuer in Oberösterreich rund 3.300 fertiggestellte Wohneinheiten. Diese Anzahl liegt deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Für 2025 werden wiederum ebenfalls etwa 3.300 Fertigstellungen. Dazu der Fachgruppenobmann: „Man kann sehen, dass sich der Abwärtstrend eingebremst hat und in eine Seitwärtsbewegung übergegangen ist. Das ist gut. Wir sind zuversichtlich, dass es aufgrund der steigenden Anfragen bald wieder nach oben gehen wird. Helfen wird eine Mitte des Jahres erwartete Zinssenkung. Die Baupreise und die Immobilienneubaupreise steigen nicht mehr. Und falls es bei der KIM-VO zu Erleichterungen kommt – zum Beispiel durch die Anhebung der Schuldendienstquote auf fünfzig oder sechzig Prozent –, würde das den Menschen in der Finanzierung helfen.“

Im Schnitt Euro 350.00 für eine Bauträgerwohnung

Ad Finanzierung beziehungsweise Kosten: Aktuell schlägt im Land ob der Enns eine Wohnung mit 78 Quadratmetern im Angebot im Mittel mit rund Euro 350.000 zu Buche. Das entspricht einem Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent. „Im Vergleich zur Inflation sind fünf Prozent gering. Es sind somit die Wohnungen somit günstiger geworden“, ordnete Zoidl ein.

Und wer baut im Bundesland? Seit einigen Jahren lässt sich eine gute Ausgeglichenheit zwischen gewerblichen und gemeinnützigen Bauträger bemerken. Gemäß Fachgruppenobmann Zoidl werden aufgrund Förderzusicherungen 2024 sowie 2025 die Gemeinnützigen die Nase vorne haben. Aber es sei Licht am Ende des Tunnels und es werden wie schon erwähnt wieder Neubauwohnungen nachgefragt.